Wenn schon keine Corona-Einschränkungen, dann Bahnstreik! Nach einigem organisatorischen Hin und Her hatten es aber alle Wanderlustigen geschafft, den Bahnhof Groß Kreutz im Havelland zu erreichen. Ein munteres Grüppchen machte sich also auf, bei herrlichem Spätsommerwetter die Gegend zu erkunden.
Weite Blicke in die geschwungene Landschaft, kleine Pfade durch den schon etwas herbstlichen Wald, ein romantischer Weg durch die Deetzer Erdlöcher – so abwechslungsreich führte uns die Strecke vom Bahnhof Groß Kreutz in Richtung Havel und durch die Götzer Berge zurück zur Eisenbahnlinie nach Götz.
Neben dem landschaftlichen Reiz bietet die Strecke interessante Anknüpfungspunkte zu den verschiedensten Formen jahrhundertelanger Besiedlung und Bewirtschaftung. Maren berichtete von einem Gutshaus einer alteingesessenen Adelsfamilie in Groß Kreutz, das heute wieder von den direkten Nachfahren bewohnt wird. Ein Stück weiter begegneten uns Hinweise auf die heutige Landschaftsnutzung – Wohncontainer für Arbeiter/-innen der Spargelernte.
Zu früheren Zeiten wurde Unterschiedlichstes angebaut, vor allem aber Getreide als Wirtschaftsgut. Ab dem 20. Jahrhundert war es dann der Obstanbau, der die Landschaft prägte, aber heute zunehmend von Spargel und Mais verdrängt wird.
Maßgeblich geprägt haben die Region bzw. ganz Brandenburg die Zisterzienser Mönche, die durch Arbeitseifer und das Wissen um moderne Bewirtschaftungstechniken die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung befördert haben.
Nach einer stärkenden Einkehr im Havelstübchen haben die ganz Sportlichen noch den Aussichtsturm in den Götzer Bergen erklommen. Durch märkischen Kiefernwald mit sandigem Boden ging es zum Bahnhof Götz, wo wir uns, zufrieden mit dem sonnigen und informativen Wandertag, verabschiedeten.