Am Wochenende des 11./12. Juni lud der Märkische Wanderbund zu seiner ersten Zwei-Tage-Wanderung in diesem Jahr ein. Sie sollte am Tag 2 von Neuglobsow, wo übernachtet wurde, nach Menz und rund um den Roofensee und seinen angrenzenden Moorgebieten nach Rheinsberg führen.

Nach einigen Metern auf dem Uferweg des liebgewonnenen Stechlinsees ging es durch herrlichen Buchen- und Kiefernwald mit Vogelgesang zur Schleusenwiese am nördlichsten Seeufer des Roofensees. Sie ist eine Feuchtwiese und stellt auf Grund ihrer schonenden Nutzung ein artenreiches Biotop dar.

Der Roofensee als Klarwassersee ist bekannt für seine sehr gute Wasserqualität. Selbst in extrem heißen Sommern bleibt sein Wasser sauber und klar und die Sichttiefe beträgt bis zu 5 m. Er ist über den Polzowkanal mit dem Nemitz- und dem Stechlinsee verbunden.

In moderatem Tempo liefen wir auf einem Naturlehrpfad in Ufernähe weiter und durchquerten Menz, das 1290 erstmals urkundlich erwähnt wurde und einst zu einem der wohlhabendsten Dörfer im Kreis Ruppin zählte.

Pünktlich um 12:00 Uhr trafen wir im urigen Restaurant „Waldstübchen“ oberhalb des Roofensees und dem Ferienpark ein. Einem wahren Kleinod mitten im Wald, das zum Verweilen und Abschalten einlädt. Die freundliche Wirtin bemühte sich aufmerksam um unser leibliches Wohl und servierte neben Eisbechern, Kuchen mit Sahne, auch warme Mahlzeiten je nach Wunsch der Wanderer.

Nach einem einstündigen Aufenthalt, der uns den Aufbruch recht schwer machte, wanderten wir nun am Westufer des Sees auf einem schmalen Singletrail in unmittelbarer Nähe zum Wasser entlang, um ihn im Norden in Richtung Moorerlebnispfad zu verlassen. In der von unzähligen Mücken und Schnaken bevölkerten und teils unwirtlichen Landschaft half uns nur entsprechendes Abwehrspray, um nicht von diesen kleinen „Vampiren“ ausgesaugt zu werden.

Mehrfach konnte man sich auf Holzstegen und Plattformen über das Moor begeben sowie an unzähligen gut gestalteten Infotafeln zur Entstehung des Moores informieren.

Auf einem oft zugewachsenen schmalen Pfad durchschritten wir einen dschungelartig anmutenden Wald mit hohen Farnen, der ein forciertes Wandern nicht erlaubte. Teilweise lagen berauschende Düfte in der Luft. Der weitere Weg führte dann durch einen Wald, der von riesigen Feldern der Waldheidelbeere bewachsen war, die gar nicht enden wollten. Jetzt hieß es den Schritt zu forcieren, da in Rheinsberg noch eine Einkehr am Ufer des Grienericksees vorgesehen war, bevor sich die Gruppe in unterschiedliche Richtungen mit den recht wenigen ÖPNV-Verbindungen auf den Weg nach Hause machte.

Die Besichtigung der hervorragend restaurierten Schlossanlage Rheinsberg mit ihrem historischen Lustgarten – einem faszinierenden Musenhof – nahm ich zum Anlass, den wunderschönen Tag noch einmal ganz allein Revue passieren und damit ausklingen zu lassen.

Weitere Impressionen finden sich in der Aufzeichnung bei komoot unter:  https://www.komoot.de/tour/804863096

Bernd Ferdinand Bernhard
DWV-Wanderführer® und ZNLer (BANU)