Freitagabend nahm ich u.a. mit unseren Wanderführerinnen® Sonja, Ulrike und Susanne an einer Exkursion aus Anlass eines Fortbildungsprogramms für Natur- und Landschaftsführer auf dem Gelände der Stiftungsfläche Jüterbog teil. Sie fand unter der Leitung von Frau Dr. Nicole Schrader von der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg und Frau Kerstin Bosse vom LFU Brandenburg statt.

Bei unbeständigem Wetter, das uns immer wieder mal mit ein paar Regentropfen „erfrischte“, führte unser Weg zunächst in das örtliche Waldbrandgebiet, wo auch erst vor Wochen wieder das Feuer tobte.

Wir erfuhren dabei nicht nur etwas über Maßnahmen zur Erhöhung der Waldbrandsicherheit, sondern wurden auch mit den unterschiedlichen Forschungsprojekten, die auf den betroffenen Flächen betrieben werden, vertraut gemacht. Das schnelle Erwachen von neuem Leben in solchen Gebieten wurde dabei besonders hervorgehoben.

Im Besonderen stand die Entwicklung von Wildnis im Mittelpunkt der Exkursion, wie sie in Deutschland nur an sehr wenigen Orten in dieser Größe zu finden ist. Dieser Umsetzung eines Traumes hat sich die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg verschrieben und sie fand auf ausgewählten ehemaligen Truppenübungsplätzen die dafür idealen Bedingungen. Hier darf die Natur ihren eigenen Kräften folgen – so entsteht Wildnis.

Wir wurden darüber informiert, dass die sogenannten Wildnisgebiete, in denen sich die Natur weitestgehend ohne menschliche Steuerung frei entfalten kann, ca. 1 Prozent der Landesfläche Brandenburgs ausmachen. Sie beherbergen viele deutschland- und europaweit seltene und gefährdete Lebensräume mit den dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten.

Auf unserem weiteren Weg trafen wir mehrfach auf Wolfslosungen in unterschiedlichster Form, was bemerkenswert war, da sich zurzeit nur zwei Wölfe im Bereich des früheren Truppenübungsplatzes aufhalten.

Nach einem kurzen Picknick an einem dafür besonders gut gestalteten Rastplatz, führte unser Weg noch hinauf zum 107 m hohen Keilberg. Hier verfolgten wir in der Dämmerung den Flug von einigen Fledermäusen und versuchten dabei ihre hochfrequenten Rufe mit Hilfe eines Bat-Detektors für das menschliche Gehör umzuwandeln.

Nach dem Abstieg vom Keilberg war es nur noch ein kurzer Weg durch die Dunkelheit zu unseren deponierten Fahrzeugen und eine recht informative und lehrreiche Fortbildungsveranstaltung ging damit zu Ende.

Bernd Ferdinand Bernhard

DWV-Wanderführer® und ZNLer (BANU)