Am Tag 2 unseres viertägigen Wanderevents in der Lüneburger Heide stand die „Heideschleife Radenbachtal“ auf unserem Programm. Mit ihren 23 km Länge ist sie eine der anspruchsvollsten, aber auch eine der schönsten von insgesamt zwölf neuen Rundwanderwegen am ca. 230 km langen Heidschnuckenweg, einem Qualitätswanderweg. Dieser beginnt im Norden am südlichen Stadtrand von Hamburg und endet im Süden bei Celle. 

Die touristischen Highlights der Heide, wie Schmale Aue, Döhler Heide, Totengrund, Steingrund, das autofreie Heidedorf Wilsede und nicht zuletzt den Wilseder Berg, haben wir auf der Radenbachschleife in dieser Reihenfolge erwandert.

Mit dem kostenlosen Heide-Shuttle Linie 3 fuhren wir von der Hoteltür aus nach Undeloh. Hier erfolgte der Start in die überaus abwechslungsreiche Schleifenwanderung. Nominiert für „Deutschlands Schönster Wanderweg 2022“ konnte die Radenbachschleife immerhin Platz 7 von 15 Mitbewerbern erreichen.

Sie eröffnete uns einen Überblick, über die vielfältigen Landschaftsstrukturen der Heide. Es wechselten Eichenwälder und Bäche, mit weitgeschwungenen Tälern und einer weiten, welligen Offenlandschaft stets ab. In ihr dominierten Heidekraut, Calluna vulgaris und Wacholder. Auf Grund der sommerlichen Trockenperiode waren die Heideblüten oftmals schon am frühzeitigen Abblühen oder hatten ihre Blühtätigkeit in diesem Jahr gar nicht erst begonnen.

Dank des im Internet vorhandenen „Blühbarometers“ konnten wir aber immer wieder auf Flächen treffen, die sich ihren charmanten lila Blühschimmer, trotz der Trockenperiode, bis in den September hinein bewahrt hatten. Und überhaupt: im Hochblühmonat August hätten sich die Teilnehmer nicht vorstellen können, diese Wanderung bei sengender Sonne und 35° im Schatten… zu machen. Zu oft wandert man im Offenland, die schattigen Birken- und Eichenwälder sind dabei in der Minderheit.

Wettertechnisch konnten wir nicht klagen, war doch zuvor erheblicher Regen und teils auch Gewitter schon für den frühen Nachmittag angekündigt worden.

Ein Wolken-Sonne-Mix begleitete uns bis zur Einkehr im Heidedorf Wilsede, wo wir im Freien Platz nehmen konnten. Erst nach der Besteigung des 169 m hohen Wilseder Berges zogen richtig dunkle Wolken auf und es begann moderat und durchaus angenehm erfrischend zu regnen. Dieser leichte Regen begleitete uns auf dem letzten Teilabschnitt nach Undeloh, wo ich als Wanderleiter die Gruppe aus meiner Verantwortung entließ und mit einem Glas Bier und einem regionalen Heidegeist auf den wunderschönen Tag mit den äußerst zufriedenen Wanderteilnehmern anstieß.

Bernd Ferdinand

DWV-Wanderführer und ZNLer (BANU)

Weitere Impressionen unter komoot: https://www.komoot.de/tour/921777588