Sabotageakte an Kabeln der Deutschen Bahn machten zunächst unsere Anreise nach Wernigerode zu einem ungewollten Vabanquespiel. Die Verbindungen in Norddeutschland, aber auch in NRW waren betroffen und so stellte sich für Bahnanreisende die Frage: Kommen wir ans Ziel oder wo bleiben wir hängen?
Schlussendlich trafen wir alle – dank Handykommunikation – spätestens im Brauhaus Wernigerode zusammen, wo sich die meisten Wanderer mit einer kleinen Mahlzeit für den etwas anstrengenden Anstieg nach Elbingerode stärkten. Sogar der Aufbruch erfolgte nach Plan gegen 13:00 Uhr.
Wir durchstreiften zunächst die Altstadt vom Nicolaiplatz durch die Fußgängerzone Breitestraße. Vorbei am Café Wien kamen wir zum Marktplatz mit seinem historischen Rathaus und dem Wohltäterbrunnen.
Das kleinste Haus von Wernigerode nahmen wir in Augenschein und vorbei an einigen Kunstskulpturen gelangten wir entlang am Flüsschen Holtemme bald zum Stadtrand. Wunderschöne Blicke hinauf zum Schloss taten sich dabei auf.
An der Skisprungschanze „Zwölfmorgental“ legten wir die nun überflüssigen Jacken ab und begannen mit dem Aufstieg hinter dem Auslauf der Schanze. Hier aber spielte mir komoot einen gewaltigen Streich, führte der gleich nach den Treppenstufen anvisierte rechts abzweigende Single Trail geradezu hinein ins Nirgendwo oder war es doch das Nirwana… Toller Beginn einer Wanderung!
Einen Umgehungsweg gefunden, verschnauften wir bei einer Trinkpause an der ersten Schutzhütte. Über den 462,4 m hohen Scharfenstein, der einen grandiosen Rundblick ermöglicht, führte unser Weg auf langen Strecken entlang am Zillierbach, mit seinen Miniaturwasserfällen. Auf dem Astbergrundweg und nach ersten Grubeneingängen, erreichten wir die Zillierbach-Talsperre.
Auf dem Rastplatz vom Petersberg gönnten wir uns, mit traumhaftem Blick auf den Stausee, eine kurze Pause. Es fielen einige wenige Tropfen und wir wurden gleich darauf mit einem herrlichen Regenbogen versöhnt. In Höhe vom Kunstberg sahen wir rechter Hand in der Ferne den Brocken, während es auf der anderen Seite zu dramatischen Wolkenbildungen kam, die aber ohne weitere Konsequenzen blieben.
Bevor wir Elbingerode gegen 18:00 Uhr erreichten, trafen wir auf die traumhafte Rastanlage „Hirschbrunnen“ mit Grillplatz und der Harzklubhütte 2020, erstellt vom Zweigverein Elbingerode. Ein wunderschöner Sonnenuntergang machte es uns nicht leicht, sich von diesem Ort loszureißen.
Aber schließlich waren wir an Zeiten der Zimmerübergabe im Diakonissenhaus Tanne und in der örtlichen KartoffelKate gebunden, wo wir in geselliger Runde bei schmackhaftem Essen den ersten Tag des Harzer Wanderevents ausklingen ließen.
DWV-Wanderführer® und ZNLer
Weitere Impressionen der Wanderung bei komoot: https://www.komoot.de/tour/947609336