Unser letzter Tag des Harzer Wanderevents war der Teufelsmauer gewidmet und so starteten wir um 09:25 Uhr vom Bahnhof in Quedlinburg mit dem RE 11 und fuhren mit ihm das kurze Stück bis zum Bahnhof Neinstedt.
Der Auftakt zu unserer Wanderung auf dem Teufelsmauerstieg erfolgte dann bei Weddersleben, nachdem wir die Bode am Marienhof überquert hatten. Bei unserem Aufstieg passierten wir den Teufelsmauergarten, in dem Pflanzen aus der Harz-Region präsentiert werden. Man möchte damit erreichen, dass Besucher nicht die Wege verlassen und geschützte Biotope zerstören.
Beim weiteren Aufstieg genossen wir Blicke auf den sich wellig darbietenden Harz und gegen Osten auf das Harzer Vorland. Entlang mehrerer Felsformationen, die sich vor über 85 Millionen Jahren aus Ablagerungen der Meere hier bildeten und die aus harten Sandsteinen der oberen Kreide bestehen, erreichten wir den sogen. Königstein. Viele Sagen und Mythen ranken sich um diese besondere Landschaftsstruktur und versuchen sie erklärbar zu machen.
Über die Mittelsteine und die Papensteine führte der Weg Richtung Warnstedt. Wir verließen hier bewusst den ausgewiesenen Teufelsstieg, der durch den Ort führt und wandten uns Richtung Kahlenberg. Auf einem kaum auffindbaren verwunschenen, fast zugewachsen Pfad erstiegen wir durch buntes Laub die Anhöhe und wurden bei unserer ausgiebigen Pause mit weiten Blicken über Thale, Rosstrappe und Hexentanzplatz belohnt.
Nach dem Abstieg vom Kahlenberg überquerten wir auf kurzem Stück die Blankenburger Straße, um gleich darauf über einen zwischen Feldern eingebetteten Höhenzug Richtung Timmenrode zu wandern. Auch dieser Weg wies auf weiten Teilen recht verwunschene Abschnitte auf, die sich mit weiten Blicken über die wellig daliegenden Felder abwechselten.
Über die Rosstrappenstraße betraten wir Timmenrode. Timmenrode wurde erstmals 1199 urkundlich erwähnt und gehörte einst zum Besitz des Herzogs von Braunschweig. 2010 wurde die selbstständige Gemeinde in die Stadt Blankenburg eingemeindet.
Am Gedenkstein für 800 Jahre Timmenrode, wandten wir uns über die Lindestraße Richtung Ortsausgang und begannen wieder mit dem Aufstieg hinauf zur Teufelsmauer. Kurz darauf wurden wir mit einem Blick auf das imposante Naturdenkmal des „Hamburger Wappens“ belohnt, einem 30 m hohen, dreizinnigen Felsturm.
Dieser stellt den bekanntesten Teil der insgesamt 20 km langen Teufelsmauer dar, die zwischen Ballenstedt und Blankenburg an drei Stellen zu Tage tritt. Die drei Felsnadeln ähneln dem Wappen der Stadt Hamburg und waren damit namensgebend. Ein kurzer Abstieg zum „Kuhstall“ und zum „Teufelsloch“ erwies sich als besonders lohnend, für ganz besondere fotografische Erinnerungen. (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Teufelsloch_(Teufelsmauer))
Nach diesem Highlight führte unser Weg am „Schweinekopffelsen“ entlang und weiter durch den Wald. Über einen schönen Bergpfad auf dem Südhangweg, liefen wir in Richtung “Großvaterfelsen“. Hier kehrten wir in die örtliche Gaststätte ein und stärkten uns mit hausgemachter Erbsensuppe und Halberstädter Bockwurst. Dabei genossen wir einen wunderbaren Blick auf das gegenüberliegende Schloss Blankenburg.
Zum Schluss der Teufelsmauerwanderung erwartete uns noch ein leicht beschwerlicher Abstieg hinunter nach Blankenburg. Hier verabschiedete sich nun die verbliebene Wandergruppe von mir und bedankte sich für die rundum gelungenen Tage, um dann auf direktem Wege den Bahnhof anzusteuern.
Ich hingegen nutzte die mir noch verbleibende Zeit für eine kurze Stadtbesichtigung, die mich über das Kleine Schloss und durch die 100 ha großen barocken Schlossgärten hinauf zum Großen Schloss führte. Besonders beeindruckend war dabei der Terrassengarten und die Lustgartenanlage mit farbenfrohen Blumenrabatten. Vom leider schon verschlossenen Großen Schloss genoss ich Blicke hinunter auf Blankenburg und seinem Umland.
Ein schmaler Pfad führte mich hinunter in die Altstadt mit der St.-Bartholomäus-Kirche, Marktplatz und dem Rathaus. Nach einem kurzen Abstecher in die Altstadtpassage mit ihrem Altdeutschen Kartoffelhaus, führte mein Weg durch die enge Gasse der „Münze“. Weiter lief ich vorbei am historischen Gebäude der Alten Post sowie dem daneben liegenden idyllischen Postteich zum Bahnhof Blankenburg. Hier endete nun auch für mich dieses viertägige spannende und abwechslungsreiche Wanderevent.
Dank und Lob aus den Reihen der 10-köpfigen Wandergruppe motivieren mich, auch im kommenden Jahr mehrtägige Wanderungen außerhalb unseres Vereinsgebietes anzubieten.
DWV-Wanderführer® und ZNLer
Weitere Impressionen hierzu finden sich unter: https://www.komoot.de/tour/950620531