Ich hatte mich auf eine Wanderung in der schönsten Wintersonne gefreut. Als Region für die Rundwanderung habe ich die Endmoränenlandschaft im nördlichen Naturpark Nuthe-Nieplitz ausgewählt. Tatsächlich fühlte es sich für mich dann an, als würde ich eine Winterwanderung in den schottischen Highlands machen: ein strammer, feuchter Wind und Schneegriesel waren die ständigen Begleiter dieser Tour.
Meine Wanderteilnehmer/-innen erwiesen sich als äußerst wetterfest, keine/r hat gekniffen, alle sind pünktlich zum Treffpunkt erschienen. Und so führte ich eine Truppe von 21 Personen in östlicher Richtung aus dem Örtchen Fresdorf in die Feldflur hinaus, direkt auf den Saarmunder Endmoränenbogen zu. Dieser zeichnet sich als bewaldeter Hügel gut in der Landschaft ab. Der europäische Fernwanderweg E 10 wurde gequert und geschützt, an der östlichen Waldkante des Endmoränenbogens entlang, ging es auf das Dörfchen Tremsdorf zu. Es bot sich ein weiter Blick in die Niederungslandschaft bis zu den Glauer Bergen. Tremsdorf wurde nur kurz gestreift, es ging am Reiterhof vorbei, der gelben Markierung des Tremsdorfer Rundweges folgend.
Gerade als wir, aus einem schützenden Wäldchen kommend, den Feldweg über die weiten Tremsdorfer Wiesen in Richtung Königsgraben nehmen wollten, frischte das Wetter auf. Der Wind wehte uns Schneegraupel wie kleine, spitze Nadeln in die Gesichter. Kurzfristig wurde die Route etwas abgekürzt und der direkte Weg zum Fuße des ca. 91 m hohen Backofenberges genommen. Nun hieß es die steile Seite der höchsten Erhebung des Saarmunder Endmoränenbogens schön langsam und ruhig atmend hochzusteigen. Vom „Gipfel“ ging es immer der Markierung des E 10 folgend durch lichten Kiefernwald beständig bergab. Schließlich bogen wir in den mit einer Allee gesäumten Feldweg ein und kehrten zum Ausgangspunkt in Fresdorf zurück.
Mit meinen Geschichten über den versunkenen Krug, über die landschaftsprägenden Kräfte der Eiszeit und der kleinen pinkfarbenen weibliche Blüte der Hasel versuchte ich die Aufmerksamkeit meiner Wandertruppe – trotz der Wetterwidrigkeiten – auf ein paar Besonderheiten am Wegesrand zu lenken.
DWV-Wanderführerin®
Zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin (BANU)