Mit einer Gruppe interessierter Wanderfreunde war ich heute erneut zum Ort der fünfteiligen RBB-Doku „Der letzte Flug – ein deutsches Geheimnis“ bei nicht sehr einladendem Wetter unterwegs.

Unsere Wanderung lag bei 13 km Länge und führte über Feldwege, Wiesen, Felder und letztendlich durch Waldabschnitte.

Zunächst suchten wir das Grab von Bernhard Melzer auf dem Friedhof von Buckow auf. Er bat wenige Tage nach dem Absturz – zuvor hatte er sich über zwei Tage durch den Wald nach Buckow geschleppt – einen russischen Offizier ihn von seinen Schmerzen mit einem „Gnadenschuss“ zu erlösen. Auch der Zeitzeuge Heinz Schmidt, der in der Dokumentation noch zu Wort kommt und kurz darauf verstarb, findet jetzt hier seine letzte Ruhe.

Danach begaben wir uns zum Volksbad Buckow, wo der Förderverein Volksbad Buckow e. V. bemüht ist, nachfolgenden Generationen ein Stück erlebbarer Geschichte zu hinterlassen. Im Gedenken an die Begründer des vor über 80 Jahren errichteten Bades, hatten 56 Bürger 2007 den Verein gegründet. Eine Besonderheit auf dem Gelände stellt die Liesing-Quelle dar, die keinen Wasserlauf produziert. Stattdessen versickert das Wasser unmittelbar unter dem Schwimmbecken und trägt dadurch Schuld, dass es vor vielen Jahren zum Einsturz der westlichen Beckenwand kam.

Der weitere Weg führte dann durch den Park vom ehemaligen Schloss Glienig, das heute als AWO-Wohnpark betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderung anbietet. Ein besonderes Highlight stellt in diesem Park eine künstlich und künstlerisch geschaffene „Korallengrotte“ dar.

Nebenan, auf dem Friedhof von Glienig, ruhen die meisten Opfer des Abschusses der JU52. Die Verstorbenen der zivilen Lufthansa Maschine, die von Berlin-Tempelhof startete und von der Roten Armee in den letzten Kriegstagen vom Himmel geholt wurde, sind hier in einem Massengrab beigesetzt worden. Unter ihnen soll sich auch der umstrittene NS-Regisseur Hans Steinhoff (Hitlerjunge Quex) befunden haben.

Am Ende der Wanderung kamen wir zur im Wald zwischen den Dörfern Glienig und Buckow gelegenen Absturzstelle der Junkers 52, wo am 20. April 1945 alle Passagiere, bis auf den Flugingenieur Kurt Runge, verstarben und viele Fragen bis heute offengeblieben sind. Als Mitwirkender an der RBB-Produktion informierte ich die Teilnehmer mit meinem erworbenen Wissen über die damaligen und auch noch aktuellen Erzählungen im Ort zum damaligen Geschehensablauf.

Bei Interesse werde ich diese Wanderung im lfd. Jahr immer am ersten Samstag des Monats anbieten.

Volker Laschke
DWV-Wanderführer®

Hier der Link zur fünfteiligen RBB-Dokumentation: https://www.ardmediathek.de/sendung/der-letzte-flug-ein-deutsches-geheimnis/staffel-1/Y3JpZDovL3JiYi1vbmxpbmUuZGUvZGVyLWxldHp0ZS1mbHVn/1