Leider musste die Schleifenwanderung auf dem Traumpfad aus Hitzegründen und den noch vor uns liegenden Anstiegen nach Keldung und Wierschem erneut verkürzt werden. Aber der atemberaubende Blick auf die Burg Eltz und die Besichtigung der auch im Detail noch in Schuss gehaltenen Privatgemächer der Grafen von und zu Eltz, nebst der Rüst- und Schatzkammer, waren schlechthin das Highlight dieser Wanderung.
Heute starteten wir gegen 09:00 Uhr mit dem Schrägaufzug hinunter von der Festung Ehrenbreitstein, fuhren erneut mit dem Bus der Linie 9 zum Hbf. Koblenz, um mit der RB 81 nach Moselkern zu fahren.
Zunächst führte uns der Weg durch das kleine Weindorf, genannt ‚Tor zur Burg Eltz‘, das immerhin im Amtsjahr 2010/2011 mit Ramona Sturm die Mosel-Weinkönigin stellte. Das 1535 errichtete Rathaus ist das älteste an der Mosel und wird nun wieder seit 1997 als Rathaus genutzt. Seine Passage verlangt, aufgrund der schmalen Gasse und dem hervorstehenden Erker, ein äußerst großes Geschick von Lieferwagenfahrern. Hier ist Millimeterarbeit gefordert.
Idyllische Gärten mit Sitzgelegenheiten und kleinen Skulpturen laden am Ufer der Eltz den Wanderer zu einer Rast ein. Am Ende von Moselkern biegt der Weg vor der Eltz-Brücke nach rechts ab und verläuft aufsteigend durch die Wälder immer dem Eltzbach entgegen. Nach knapp 2 km gelangt man so zur Ringelsteiner Mühle, einer Schank- und Speisewirtschaft mit Landhotel.
Wir stiegen weiter bergauf und nach knapp 5 km erblickten wir in der Ferne erstmals die märchenhafte Burg Eltz. In 500 Jahren Baugeschichte flossen hier Baustile von der Romantik bis zum Barock ein. Bei ihr handelt es sich um eine Randhausburg mit acht um einen Hof gruppierten Fachwerktürmen. Die Grafen von und zu Eltz sind seit 800 Jahren die Eigentümer der Burg, wobei der jetzige Graf Jakob von und zu Eltz-Kempenich ein weltbekanntes Weingut in Eltville unterhält. Es bleibt festzuhalten: diese einstige Ritterburg wurde nie erobert und befindet sich daher noch in einem hervorragenden Zustand. Sie gehört zu den schönsten Burgen in Deutschland und zierte einst als eine der populärsten Burgen den 500,- DM-Schein.
Auf unserem Rückweg kehrten wir, hungrig, durstig und trunken von den vielen Eindrücken, in der zuvor erwähnten Ringelsteiner Mühle ein, wo uns ein freundlicher, gut gelaunter Chef empfing und mit leckeren Speisen verwöhnte.
Mit der RB 81 fuhren wir zurück nach Koblenz und mit dem Bus nach Ehrenbreitstein, wo uns der Schrägaufzug wieder hinauf zur Festung brachte. Bei einem kleinen Umtrunk an der Festungsmauer, mit Blick auf das Deutsche Eck, ließen wir den letzten unserer Wandertage im Rhein- und Moselgebiet ausklingen.
Bernd F. Bernhard
DWV-Wanderführer®
Weitere Impressionen finden sich in der Aufzeichnung dieser Wandertour bei komoot: https://www.komoot.de/tour/1175885919