Fischland-Darß-Zingst, Deutschlands schönste Halbinsel, war vom 01. bis zum 03. Juli das Ziel einer Radwanderung vom Märkischen Wanderbund. Allerdings nahmen wir diese traumhafte Halbinsel in entgegengesetzter Reihenfolge, nämlich Zingst-Darß-Fischland, unter die Räder.

Vorangestellt: es sollten drei Tage im Sturmgebraus von 7-10 Beaufort! und teilweisen Schauern bis hin zum Platzregen werden.

Mit den trotzdem motivierten Teilnehmern traf ich im kleinen Kranichdörfchen Bresewitz zusammen. Der Ort liegt eingebettet zwischen dem Barther Bodden und dem Bodstedter Bodden.

Hier starteten wir pünktlich um 12:00 Uhr mit den Rädern und überquerten zunächst die Meiningenbrücke, eine klappbare Behelfsbrücke, die einer kombinierten Straßen- und Eisenbahnbrücke für die neugeplante Darßer Bäderbahn wieder weichen wird.

Im Hafen von Zingst, boddenseitig gelegen, vervollständigte sich schließlich die Gruppe um eine weitere mit dem FlixBus angereiste Teilnehmerin, mit der wir punktgenau zusammentrafen. Fangfrische Fischbrötchen waren unsere erste Stärkung für die kommenden 50 Kilometer.

Der Weg führte uns weiter auf einem gut asphaltierten Radweg am Zingster Strom entlang, wo wir in Höhe vom ‚Schlösschen Sundische Wiese‘ auf einen nur für Fußgänger und Radfahrer freigegebenen Deichweg abbogen. Über 8 km radelten wir nun durch das Naturschutzgebiet ‚Sundische Wiesen‘ bis zur östlichsten Spitze der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst mit ihren Vogelbeobachtungstürmen.

Hier, in Pramort, genossen wir einen spektakulären Blick über die Boddenlandschaft, geprägt von den Inseln Großer und Kleiner Werder und bis hinüber nach Hiddensee und Rügen. Allerdings waren diese, wegen des regnerischen Wetters, nur schemenhaft erkennbar. Im Herbst ist hier das Spektakel von unzähligen rastenden Kranichen zu beobachten.

Die äußerst homogene Gruppe von neun Rad-Wanderfreunden, denen ich hier nochmals für ihr kameradschaftliches Verhalten über all die Tage danken möchte, ließ sich nicht nehmen, auch noch die Hohe Düne zu erklimmen. Und das, bei immer stärker aufkommendem Sturm und Regen. Auf einem knapp 2 km langen Weg ging es zu Fuß durch das Naturschutzgebiet, teilweise über einen recht glitschigen Bohlenweg durch die Dünen. Belohnt wurde diese Anstrengung bei unwirtlichem Wetter mit einem herrlichen Blick von einer der höchsten Dünen im südlichen Ostseeraum.

Zurückgekehrt am Räder-Parkplatz, kämpften wir uns anschließend über 10 km auf dem Deich in Richtung Zingst dem Sturm entgegen. Unser Ziel: die Seebrücke, wo ich Plätze für uns im ‚Restaurant Seepferdchen‘ reserviert hatte. Hier ließen wir den ersten Tag bei sehr schmackhaften Gerichten ausklingen. Danach fuhren wir, bei etwas ruhigerem Wetter, auf einem leicht gekürzten Weg über die Kurpromenade zum Abstellplatz der PKWs in Bresewitz.

Gegen 21:00 Uhr traf die Gruppe in der JHB Born-Ibenhorst ein, wo wir rechtschaffend müde in die Betten fielen.

Bernd F. Bernhard
DWV-Wanderführer®

Weitere Impressionen finden sich in der Aufzeichnung dieser Tour bei komoot: https://www.komoot.de/tour/1192963504