Bei waberndem Nebel, in mystischer Hügellandschaft, begannen wir unsere Wanderung im Teilbereich „Buchenwald Grumsin“ des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin.
Nachdem sich die Wandergruppe mit dem Welterbebus vom Bahnhof Angermünde zum Startpunkt an der Haltestelle Altkünkendorf/Luisenhof begeben hatte, war der Wolletzsee unser erstes anvisierte Ziel.
Zwischen dem überwiegend bewachsenen Uferbereich und den sich wellig darbietenden Feldern, führte unser Weg schließlich zu zwei freiliegenden Badestellen, die uns weite Blicke über den sich mit stiller Wasseroberfläche präsentierenden und in diffuses Licht getauchten See ermöglichten.
Nun kam das recht abgeschieden gelegene Altkünkendorf in Sicht, das als klassisches Angerdorf angelegt wurde und als Tor zum Grumsin gilt. Es beherbergt eine Ausstellung zum Weltnaturerbe und gibt viele wertvolle Informationen über Flora und Fauna des Grumsins, seiner Geschichte und seiner Bedeutung. Auch die geführten Wanderungen durch die ansonsten gesperrte Kernzone des Biosphärenreservates starten hier.
An der Glambecker Mühle trafen wir auf das nächste Gewässer, das mit dem Wolletzsee durch den Heiligen Seegraben und die Welse verbunden ist. Die zur ehemaligen Mühle gehörenden Fischteiche und Gebäude werden jetzt für Naturschutzprojekte in der Region genutzt.
Wir ließen den Großen Grumsinsee westlich unseres Wanderweges liegen, kamen zum Kleinen Grumsinsee und entlang einer mystischen Sumpflandschaft, der der letzte Hochnebel noch mehr Nachdruck verlieh, erreichte unsere Wandergruppe die Sonnenuhr im „Geopark Eiszeitland“. Hier ließen wir uns die mitgebrachte Brotzeit während einer längeren Pause schmecken.
Hinweistafeln und ein modern gestyltes Landschaftsprofil informieren die Besucher vor Ort anschaulich über die Modellierung der norddeutschen Landschaft durch die eiszeitlichen Gletscherwanderungen.
Ab hier freuten wir uns auf das nun kommende „Schmankerl“ der heutigen Wanderung: der Weg zwischen der Kernzone 1 und dem Buckowsee. Durch eine entstehende Wildnis mit querliegenden Baumstämmen, die es auf dem Weg zu überwinden galt, Farnen und unter dem bisher nur leicht herbstlich gefärbten Dach der Buchenwälder, führte er uns in Richtung Louisenhof №2. Spätestens hier wurde uns bewusst, warum der Grumsin zum UNESCO-Weltnaturerbe und damit zu den wertvollsten Naturlandschaften weltweit zählt.
Die freundlichen Betreiber vom Louisenhof №2, die in einer großen Scheune mitten in der malerischen Landschaft der Uckermark Künstlerwerkstätten und eine Galerie betreiben, bewirteten uns mit schmackhaftem Kuchen und heißem Kaffee. Wir ließen hier in gemütlicher Runde den traumhaften Wandertag vor den Toren der Scheune Revue passieren, bevor wir uns auf die letzten Meter bis zur Haltestelle Altkünkendorf/Luisenhof begaben.
Schwärme von Zugvögeln begleiteten uns bei einem atemberaubenden Sonnenuntergang, der zu einem Sahnehäubchen des Wandertages mutierte.
Bernd F. Bernhard
DWV-Wanderführer®
Weitere Impressionen dieser Wanderung finden sich bei komoot: https://www.komoot.de/tour/1355009343