Perfekt für Frühaufsteher starteten wir bereits um 08:30 Uhr in Preußnitz. Noch die Zeit vor der Hitze des Tages nutzend, ging es auf dem Burgenweg gen Rabenstein. Der Mohn und auch die Kornblumen säumten die Felder und von der ersten Aussicht aus lag der Fläming, das kleinste Mittelgebirge Deutschlands vor uns.

In Kranepuhl eine kleine, natürlich aus Feldsteinen geschichtete Kirche mit wenigen Fenstern auf beiden Längsseiten und nur einer winzigen Pforte, eben auf dieser Längsseite. Kein Vorraum mit großem Doppel-Tor, dafür aber mit dem Milan, der nur wenige Meter über uns seine Kreise zog.

In Buchholz wieder eine Feldsteinkirche, etwas größer, prächtiger und offen. Offene Kirchen gibt es leider immer seltener, die ‚neue Zeit‘ macht auch bei Diebstahl nicht einmal vor Kirchen halt. Ein wunderbarer Waldweg führte uns dann bis zur Röthenbache, einem Flecken vor Rädigke an dem vor langer Zeit, ganz wie beim ‚kleinen Maulwurf‘, der Flachs zu Linnen gewebt wurde.

Entlang der Plane ging es nun vorbei an wechselfeuchten Erlenbrüchen und Grenzhaufen nach Raben. Dorfkirche, Gasthof (wird gerade neu eingedeckt, aber offen) und Naturparkzentrum mit großem Spielplatz bilden das kulturelle Zentrum. Nun mussten wir noch den steilen Hagen erklimmen, bevor die trutzigen Mauern von der Burg kündeten.

Brunnen, Burgtor mit Turm, Kerker und Aborthaus sind Zeugen aus längst vergangener Zeit. Im Burghof ein kleines Fest mit einem guten Jazzmusiker. Der angekündigte Regen blieb aus und die Sonne wärmte zum Mittag dann doch noch ausreichend. Einen Dank auch an die Organisatoren des Festes.

Steffen Hercher
DWV-Wanderführer® und ZNLer