In den Tagen vom 13.-16. September lud der Märkische Wanderbund zu einer Radwanderung rund um Deutschlands größte Insel ein. Als Organisator und verantwortlicher Wanderführer begrüßte ich am Hbf. Stralsund am Mittag sechs weitere hochmotivierte Radler zum Törn rund um die Insel Rügen.

Wir verließen die schöne Hansestadt Stralsund über den Rügendamm und überquerten die kleine vorgelagerte Insel Dänholm. Dabei konnten wir das imposante Bauwerk der neugeschaffenen Rügenbrücke, die in über 127 m Höhe parallel zum alten Rügendamm geführt wird, bestaunen. Sie ist längst zum neuen Wahrzeichen von Stralsund geworden. Nach unserer Passage des Rügendamms wurden wir Zeugen, wie sich Brückenteile hoben und der Schifffahrt dadurch das Queren des niedrig verlaufenen Rügendamms ermöglichten.

Ein kurzes Stück fuhren wir parallel zur L 29, um dann auf einen hervorragend asphaltierten Radweg durch Feld und Flur in Richtung Gustow einzubiegen. Bei Renovierungsarbeiten an der Ev. Kirche wurden 1935 Wandmalereien aus dem Jahr 1420 entdeckt. Schließlich erreichten wir den Hafen von Puddemin, wo ich uns zur Einkehr im Hafenrestaurant angemeldet hatte. Eine kurze Regendusche wetterten wir bei Kaffee und Kuchen unter den Schirmen des Vorgartens ab.

Gut gestärkt nahmen wir nun den größeren Teil der heutigen Tagesetappe, die uns zum Ostseebad Göhren führen sollte, unter die Räder. Unser Weg führte uns nach Schoritz und weiter zum 1997 restaurierten Geburtshaus von Ernst Moritz Arndt, der am 26. Dezember 1769 auf der Insel Rügen geboren wurde. An dem Dichter Ernst Moritz Arndt scheiden sich bis heute die Geister. Die einen sehen in ihm einen Vorkämpfer für Demokratie und soziale Gerechtigkeit – die andern verachten ihn als völkischen Nationalisten. In jedem Fall war er ein Mann des deftigen Worts.

Über Garz und Putbus kamen wir zu einem besonderen Highlight des Tages: der Ruderbootfähre in Moritzdorf. Der Fährmann hatte bei unseren avisierten schweren E-Bikes wohl beschlossen, uns diesmal nicht standesgemäß, sondern mit einem kleinen Motorboot über den Baaber Bek zu befördern. Immerhin, nach knapp 40 m der Überfahrt, stemmte er unsere Räder völlig unbeschadet wieder an Land.

Nun waren es nur noch wenige Kilometer, bis wir unsere Unterkunft, die Waldperle, in Göhren erreichten. Nach kurzer Zimmerübernahme und Unterbringung der Räder, begaben wir uns bei hereinbrechender Dunkelheit zum Strand, wo ich gegen 20:00 Uhr im Seaside, Strandhaus 1, Tische fürs Abendessen reserviert hatte. Hier ließen wir den 1. Tag unserer Rügentour bei gutem Essen gesellig ausklingen.

 

Bernd Ferdinand Bernhard
Zertifizierter DWV-Wanderführer®
Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer (BANU)
Spezialisiert auf Mehrtages-, Nacht- und Radwanderungen

Weitere Impressionen finden sich in der Tourenaufzeichnung bei komoot: https://www.komoot.com/de-de/tour/1857871815/zoom