In den Tagen vom 13.-16. September lud der Märkische Wanderbund zu einer Radwanderung rund um Deutschlands größte Insel ein…

Am zweiten Tag stand zunächst ein Abstecher von Göhren bis an die südöstlichste Spitze Rügens an: der Halbinsel Mönchgut. Nach einem hervorragenden Frühstück ging es über einen fantastischen Radweg durch ein Wäldchen parallel zum Ostseestrand nach Thiessow und weiter bis nach Klein-Zicker. Hier endet der Radweg und man konnte von der vorgelagerten Steilküste einen traumhaften Blick über die Ostsee genießen. Ihren Namen verdankt die Halbinsel übrigens ihrer Zugehörigkeit seit Mitte des 13. Jahrhunderts zum Greifswalder Kloster Eldena.

Nach einem Besuch des Endbahnhofs der Rügenschen Bäderbahn ‚Rasender Roland‘, die als Schmalspurbahn die Orte Putbus, Binz, Sellin, Baabe und Göhren verbindet, fuhren wir über einen gut ausgebauten Radweg mit Ostseeblick entlang der Bernsteinpromenade zum Ostseebad Baabe. Das ehemalige Fischerdorf wartet mit einem historischen Dorfkern und feinstem Sandstrand auf. Restaurierte Reetdachhäuser und Villen im Stil der Bäderarchitektur kennzeichnen das heutige Ortsbild.

Eine Rast legten wir am ‚Südstrandblick‘ in der ,Kleinen Melodie‘ ein, bevor wir teils zu Fuß, teils per E-Bike-Kraft mit leicht abhebendem Vorderrad, die sich anschließende und äußerst steile Anhöhe in Richtung Sellin erklommen.

Nun kamen wir zum Schmachter See. Er war einst eine Meeresbucht und stellt sich heute als kleines Paradies dar. Entstanden in der letzten Eiszeit vor etwa 5.000 Jahren, kann man hier von einem Holzsteg einen weiten Blick auf die sich präsentierende Naturlandschaft werfen. Eine optisch sich hervorhebende Promenade trägt ihr Übriges dazu bei. (Beitragsbild)

Eingebettet zwischen Schmachter See und Ostsee liegt mit dem Ostseebad Binz der größte Urlaubsort der Insel. Das Ostseebad trägt seinen Titel seit 1885 und ist der perfekte Ort zum Genießen und Bummeln zwischen Meer und historischem Ambiente.

Auch statteten wir dem ehemaligen KdF-Heim, genannt ‚Der Koloss von Prora‘ einen Besuch ab. Viereinhalb Kilometer misst das längste Bauwerk der Nationalsozialisten. Es hat nach dem 2. WK eine bewegte Geschichte hinter sich: So u.a. als Anlage zur Internierung von Grundbesitzern und zur Unterbringung von Heimatvertriebenen, ferner zur Stationierung von 10.000 NVA-Soldaten, sowie ihrer Ausbildung und Schulung.

Unweit hiervon wurde der Turm des Baumwipfelpfades im Naturerbe Zentrum Rügen errichtet, den wir noch in unsere Tour mit einbezogen, bevor Mukran in Sicht kam. Als maritimes Tor zum Baltikum bezeichnet, legen von hier die Fährverbindung Mukran-Klaipeda (Memel), div. Eisenbahnfähren, RoRo-Fähren, Stück- und Schüttgutschiffe sowie Kreuzfahrtschiffe ins Baltikum und nach Schweden, Dänemark und Russland ab.

Jetzt dauerte es nicht mehr lange und wir erreichten unsere Unterkunft Im Schmetterlingspark von Sassnitz. Ein ausgiebiger Spaziergang entlang des Hafens schloss sich an. Er führte vorbei am U-Boot-Museum und der sich in die Höhe windenden Fuß- und Radfahrerbrücke, genannt ‚Balkon zum Meer‘. Sie verbindet die Hafenstraße mit der Oberstadt von Sassnitz.

Beim Italiener im Hafen speisten wir vorzüglich und drehten danach noch eine kleine Runde, bevor wir rechtschaffend müde, voller wunderbarer und vielseitiger Eindrücke, in die Betten sanken.

 

Bernd Ferdinand Bernhard
Zertifizierter DWV-Wanderführer®
Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer (BANU)
Spezialisiert auf Mehrtages-, Nacht- und Radwanderungen

Weitere Impressionen finden sich in der Tourenaufzeichnung bei komoot: https://www.komoot.com/de-de/tour/1859475528