In den Tagen vom 13.-16. September lud der Märkische Wanderbund zu einer Radwanderung rund um Deutschlands größte Insel ein…

Der vierte und letzte Tag unserer Rügen-Umrundung sollte uns vom gepflegten ‚Landgut Bohlendorf‘ wieder zurück an den Ausgangspunkt unserer Radwanderung bringen: dem Hbf. Stralsund.

Nachdem wir die Räder aus der Garage des Herrenhauses geholt hatten, starteten wir in Bohlendorf und begaben uns zunächst wieder zurück nach Wiek an die westliche Ostseeküste. Dieser entlang am Wieker Bodden in Richtung Süden folgend, erreichten wir auf dem gepflasterten Küstenradweg

nach 8,5 km die Wittower Fähre. Sie verkehrt über den  Rassower Strom, zwischen Wieker und Breetzer Bodden und verbindet das Kernland der Insel Rügen, dem sogenannten Muttland, mit der Halbinsel Wittow im Norden.

Nach acht Minuten Überfahrt erreichten wir die Fischersiedlung Vaschvitz. Die Kunstscheune des Gutshauses Vaschvitz ist auf der gesamten Insel Rügen bekannt. Hier finden neben Lesungen regelmäßig Konzerte von Künstlern aus Rügener Konservatorien statt. Sie spielen Musik aus einem von Barock bis Jazz reichenden Repertoire.

Bei Kilometer 21 wurde Gingst erreicht. Der Ort wurde 2002 und 2004 zum schönsten Ort der Insel Rügen gekürt. Leider konnten wir den historischen Handwerkerstuben in der Karl-Marx-Str. 19-20 keinen Besuch abstatten, da Ruhetag angesagt war. Ein kurzer Abstecher führte uns nach Mursewiek mit seinem Leuchtturm. An der Brücke zur vorgelagerten Insel Ummanz, ließ sich ein Blick in Richtung des Örtchens Waase werfen.

In Klein Kubitz besuchten wir den Gedenkstein für August Eduard Albert Pagels (* 4. Juli 1878 in Klein Kubitz auf Rügen; † 20. Juli 1966 in Punta Arenas). Er war ein deutscher Kapitän. Bekanntheit erlangte Pagels im Zusammenhang mit der Flucht des deutschen Kreuzers Dresden vor britischen Schiffen zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Dafür wurde er mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse ausgezeichnet.

Bei Kilometer 49 kam Rambin in Sicht. Das ursprüngliche Bauern- und Handwerkerdorf feierte 2023 seinen 777 Jahrestag. Bei den meisten Radlern machte sich nun allmählich ein leichtes Hungergefühl bemerkbar und was lag da näher, als jetzt einen Fischbrötchenstand anzusteuern? Und so folgten wir Kerstins Vorschlag, noch einen Abstecher in den Hafen von Altefähr zu wagen.

Leider waren die dortigen Fischrestaurants bzw. Fischbuden noch geschlossen. Dafür entschädigte uns ein fantastischer Blick über das Wasser hinüber zur Altstadt von Stralsund.

Es dauerte auch nicht lange, da erreichten wir nach der Überquerung des Rügendamms den Hafen von Stralsund. Hier konnten wir uns nun endlich am Fischkutter die ersehnten leckeren Fischbrötchen unter Sonnenschirmen schmecken lassen. Bei einsetzendem Niesel-Piesel-Regen erinnerten wir uns der gemeinsamen Erlebnisse letzter Tage und ließen sie noch einmal Revue passieren.

Von hier war es nur noch ein kurzer Weg durch die Altstadt zum Bahnhof, von wo die Heimfahrt bei einsetzendem Schietwetter pünktlich angetreten werden konnte.

 

Bernd Ferdinand Bernhard
Zertifizierter DWV-Wanderführer®
Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer (BANU)
Spezialisiert auf Mehrtages-, Nacht- und Radwanderungen

 

Weitere Impressionen finden sich in der Tourenaufzeichnung bei komoot: https://www.komoot.com/de-de/tour/1863602437/zoom