Ja, die „Deutsche Bahn“ macht es einem nicht einfach. Totalausfall zwischen Borkheide und Bad Belzig und dennoch fanden zehn Wanderer den Weg nach Baitz. Bei Sonnenschein und angenehmen Wandertemperaturen ging es zunächst in den Ort. Dieser wurde 2021 berühmt, nachdem ein Hobbydenkmalpfleger, der hier eine von über 2000 Goldmünzen fand – und diese natürlich ordnungsgemäß meldete und den Fachleuten übergab. Es handelte sich hierbei um keltische Münzen und die Kelten lebten aber niemals hier im brandenburgischen (Goldacker).

Entlang der Belziger Landschaftswiesen versuchten wir uns auf den Spuren der Großtrappen. Dieser schwerste flugfähige Vogel kann es bei den Männchen immerhin auf stattliche 17 kg bringen. Und dann erschien er, aber leider nur als Flyer aus meinem Rucksack. Immer wieder querten wir malerische kleine Flämingbäche, die sich hier aus den seichten Hängen kommend, durch die Landschaftswiesen schlängeln (Baitzer Bach).

Vorbei an der Springbachmühle (Springbachmühle), Kurpark und auf schmalen Pfaden und kleinen Gassen erreichten wir Bad Belzig. Neben der Kirche St. Marien steht das Reißigerhaus. Hier lebte und wirkte der Kantor Christian Gottlieb Reißiger. Sein Sohn Carl Gottlieb schaffte es dann sogar noch an den sächsischen Hof als Komponist und Kapellmeister. Nach 15 km standen wir dann vor der kursächsischen Postmeilensäule mit den Wappen des Kurfürsten Friedrich August I.

Nach einem kleinen Besuch im Eiskaffee machten wir dann noch einen kleinen Schwenk über die schöne Aussicht zum Tagesziel, dem Bahnhof. Und da ja SEV war, wurde auch auf großen Anzeigetafeln am Bahnhof der Bus nach Borkheide angekündigt. Raffinierterweise hielt er aber ein Stück um die Ecke, wohl um die Fahrgäste aktiv in den komplizierten Busbetrieb mit einzubinden.

Steffen Hercher
Zertifizierter DWV-Wanderführer®
Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer (BANU)