Der Märkische Wanderbund hatte wieder zu einer Wanderung eingeladen und zwei Wanderinnen und ein Wanderer folgen mir auf dem Weg nach Gannahall. Ziel ist es, gegen 17.30 Uhr mit den Radlern von Bernd zusammen am Festplatz anzukommen. Da der RE4 heute nicht fährt, müssen wir auf Alternativwegen nach Wustermark kommen. In einer vollen RB21 kommen wir am Haltepunkt Wustermark an.
Wir starten unsere Wanderung gegen 12.20 Uhr zunächst auf einem Trampelpfad in den Ort und durch die Brandenburger Straße. Auf Feldwegen geht es dann weiter zum Pelsterlakegraben, den wir überqueren. An der Bahnunterquerung treffen wir noch einmal auf den Pelsterlakegraben, der hier auch unter der Bahn durchfließt. Und dann sind wir auch schon in Wernitz, einem verschlafenen Dorf mit einer schönen Kirche. Hier machen wir eine Pause. Ich sehe von weitem @Frank Meyer in seinem üblichen Wandertempo herbeieilen. Er hatte einen Zug später genommen und ist uns gefolgt. Wir durchqueren gemeinsam das Dorf.
Auf Feldwegen wandern wir weiter bis zu den nächsten beiden Dörfern, die irgendwie zusammengehören. In Markau sehen wir die Dorfkirche, die, obwohl jüngeren Datums (1711), als Mutterkirche (mater) der beiden Dörfer gilt. Im Pfarrhaus von 1660 wohnt der Pfarrer für beide Orte. Anschließend erreichen wir gleich nebenan Markee mit der älteren Fachwerkkirche von 1697, der Tochterkirche (filia). Markee war lange Zeit im Besitz der Familie von Bredow. 1950 wurde Markau nach Markee eingemeindet, beide Orte gehören seit 2003 zu Nauen.
1913 begann Landwirt Arthur Schurig ein Feldexperiment zur Verwertung von Hausmüll aus Charlottenburg als Dünger. Er bewies damit, dass das keine nennenswerten Ergebnisse brachte. 1924 wurde in Markee durch Doktor Schurig der erste Mähdrescher Deutschlands eingesetzt, der aus Amerika geholt worden war.
Nach einer Pause am Rande von Markee geht es auf Feldwegen weiter, wobei der Wind immer mehr auffrischt. Die Windstreifen am Rande der Wege bieten jedoch ein wenig Schutz. Wir gelangen an die stark befahrene B5, die wir wegen der geringen Größe der „Wandergruppe“ direkt überqueren. Auf der Ketziner Straße kommen wir nun nach Nauen.
Nauen ist zwar mit 20.000 Einwohnern nur eine Kleinstadt, zählt jedoch mit den Eingemeindungen seit 2003 zu den flächenmäßig größten Gemeinden Deutschlands. Der Ort wurde 1186 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1292 Stadtrecht. Berühmt wurde Nauen durch die Anfang des 20. Jahrhunderts geleistete Pionierarbeit in der Funktechnik, was ihr den Namen Funkstadt eintrug. Noch heute steht eine der monströsen Antennen am Rande der Stadt.
Wir durchqueren die Altstadt, sehen von weitem das Rathaus von 1888 und laufen zur Kirche St. Jacobi von 1400. Dann wollen wir, da noch viel Zeit ist, ein Café zur Einkehr finden. Wir stellen fest, dass heute am Sonnabend alles schon geschlossen hat. Selbst die kleine Bäckerei, die wir auf der Vorwanderung besucht hatten, ist schon geschlossen. Aber in der Shoppingmeile finden wir noch eine offene Bäckerei, die wir gleich überfallen. Frank hatte sich schon am Bahnhof abgesetzt.
Dann geht es weiter, der Wind wird immer stärker und es wird kalt. Wir unterqueren die Bahn und laufen durch die Ludwig-Jahn-Straße zum Festplatz. Dort angekommen gegen 17.30 Uhr, stellen wir fest, dass die Radgruppe mit Bernd noch nicht da ist. Ich empfange eine WhatsApp-Nachricht von Bernd, dass sich die Truppe verspätet und erst gegen 18.30 Uhr ankommen wird. Wir holen uns Bratwurst und Met und beschließen wegen der Kälte, baldmöglichst zum Bahnhof aufzubrechen. Gegen 18.11 Uhr fährt uns der RE7 zurück nach Berlin. Später erfahren wir, dass auch das Großfeuer ab 18.30 Uhr wegen starker Windböen ausfällt. Es hat nicht sollen sein, dass alles so klappt wie geplant …
Die Wanderung war recht schön. Es war fast sommerlich warm; ohne dem Wind war es sehr angenehm. Und ich war selbst erstaunt, was für eine interessante Wanderung hier zustande gekommen ist.
Hier verlinke ich zu den Aufzeichnungen bei komoot
von @Bernd Ferdinand: komoot.com/de-de/tour/2112944866
von @Frank Meyer: komoot.com/de-de/tour/2112918285
von @Der wahre Olaf
Heiner Majewski
Stellvertretender Vorsitzender