Buchautor Enno Wiese, der mit seinem Ratgeber ‚Radtouren in Brandenburg‘ den Anstoß zu unserer heutigen Radwanderung lieferte, machte uns die große Freude, zusammen mit ihm seine konzipierte Tour unter die Räder nehmen zu dürfen.
Sein Konzept hatte ich mit einer Rundfahrt durch Cottbus, vorbei an den schmucken, historischen Bürgerhäusern am Altmarkt und dem Marktbrunnen ergänzt. Sie wurden teils im sächsischen Barock, aber auch als klassizistische Traufenhäuser erbaut.
Das Staatstheater, die Gerberhäuser in der Nähe vom alten Elektrizitätswerk vis-à-vis vom Amtsgericht und der minimalistische Wasserfall in der Grünanlage am Schlossberg lagen ebenso auf dem Weg unserer kleinen Sightseeing-Tour, wie auch Teile der einstigen Stadtmauer, der Münzturm, der Schlossturm, die Schlosskirche (heute eine Synagoge) und die Oberkirche St. Nikolai.
Vorbei an der Klosterkirche des ehemaligen Franziskanerklosters warfen wir noch einen Blick auf den ‚Japanischen Pavillon‘, einem Teehaus der Stadt Cottbus, das in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragen ist.
Nach der Passage vom Restaurant ‚Nachtwächter‘, integriert in Resten der Stadtmauer und einem Besuch beim Stadtoriginal ‚Cottbusser Postkutscher‘, verließen wir durch die Lindenpforte allmählich Cottbus. Eine Stadt, die 1991 eine von elf Modellstädten im Rahmen der Städtebauförderung des Bundes wurde.
Der weitere Weg führte uns nach Zahsow – Werben – Burg – Stradower Teiche – Raddusch – Leipe und Lehde (Spreewalddörfer) – Lübbenau – Lübben und zum Bf. Lübben, von wo die Rückfahrt angetreten wurde. Dabei radelten wir überwiegend auf asphaltierten Radwegen und ruhigen Nebenstraßen. Auch einige naturbelassene bzw. Schotterpassagen waren dabei. Ansonsten umgab uns stets pure Natur mit dem ganz besonderen Charme des Spreewalds.
Eine Einkehr zwecks Stärkung hatte ich jeweils in der zum Restaurant gestalteten Kräutermühle in Burg und im idyllisch gelegenen Gasthaus Hirschwinkel, abseits vom Touristentrubel von Lehde vorgesehen. „Inmitten der Dolzke-Insel in Lehde als Blockhaus mit Reetdach errichtet, ist es der ideale Ort, um im traumhaften Ambiente den Spreewald zu genießen“, so der Wortlaut auf der entsprechenden Webseite, der keiner weiteren Erklärung bedarf.
Auch Petrus hielt sein Versprechen und ließ uns Radwanderer nicht im Stich. Trotz unbeständiger Tage zuvor, blieb es bis auf zwei bis drei erfrischende Tropfen regenfrei und der beständige Wind hielt sich auch in Grenzen, sorgte aber dafür, dass die Wegstrecke vom nächtlichen Regen bis auf ganz wenige kleine und umfahrbare Pfützen völlig trocken war. Nachmittags beglückte uns sogar die Sonne, aber es blieb insgesamt noch recht frisch.
Erwähnenswert wäre die erfreuliche Homogenität und Kameradschaft in der entspannten und fröhlichen Gruppe, wo wirklich jeder jedem half. So wenn es zum Beispiel galt, die insgesamt fünf steilen Brücken über die Spree-Fließe oder einen den Weg versperrenden Baum mit den vorhandenen schweren E-Bikes zu bewältigen.
Mein besonderer Dank gilt vor allem Enno Wiese vom Trescher-Verlag, der mit seinen Beiträgen über viele historische Fakten und seinem Wissen diese Tour positiv bereicherte und mich bei meinen Ausführungen hervorragend ergänzte.
Weitere Impressionen finden sich in der Aufzeichnung dieser Tour bei komoot: https://www.komoot.com/de-de/tour/2218356065
Bernd F. Bernhard
Zertifizierter DWV-Wanderführer®
Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer (BANU)
Spezialisiert auf Mehrtages-, Nacht- und Radwanderungen