Bei dieser kurzweiligen Radwanderung über 75 km Länge, die ich nun schon zum zweiten Mal in Folge anbot, begleiteten mich sechs weitere Radwanderfreunde – fast immer im Grünen – meist an der Spree entlang. Unter anderem durfte ich auch Teilnehmer begrüßen, die schon im Vorjahr die Tour mit mir unter ihre Räder genommen hatten.

Die nachstehende Strecke auf Berlins längstem grünen Hauptweg #1 quer durch die Stadt, galt es erneut zu absolvieren:

Bf. Falkensee – Radweg der Sympathie – Spektegrünzug – Spreeweg – Spreebogenpark/Regierungsviertel – Plänterwald – Wuhlheide – Müggelsee – Dämeritzsee – Bf. Erkner.

Dabei lag der Start dieser Tour nordwestlich von Berlin in Brandenburg und endete nach einer diagonalen Durchquerung der Hauptstadt im Südosten, dem brandenburgischen Erkner.

 

Kurz nach dem Start – Foto Bernd Mehl

 

Die Tour fiel zwischen zwei verregnete Tage, denn Petrus hatte ein Einsehen und schenkte uns bayrischen Himmel mit angenehmen Temperaturen sowie Rückenwind zum Radeln. Für viele der Teilnehmer war der herrliche Grünzug vom Radweg der Sympathie und der Spektegrünzug im Bezirk Spandau Neuland, wie auch die Fahrt entlang der Müggelspree, die für ortsunkundige manch wunderschöne Überraschung bereithielt.

 

Am Kletterfelsen im Spektepark – Foto Angelika Bogler

 

Trotz meiner Anfrage, die ich als verantwortlicher Wanderführer zuvor an das ‚Servicecenter Grün Berlin‘ gerichtet hatte und bei der man mir beschied, „dass die Wegeführung derzeit so ausgeschildert ist, wie sie im Netz ist“, erwartete uns das eine oder andere Hindernis auf der Strecke.

So mussten wir die Räder, darunter schwere E-Bikes, etliche Treppenstufen hochschleppen, weil ein geschlossenes Tor urplötzlich eine Fahrt entlang der Spree in den Schlosspark Charlottenburg blockierte. Auch wurde unsere Fahrt am Bettina-von-Arnim-Ufer in Höhe vom Haus der Kulturen durch eine Baustelle unterbrochen und erforderte einen Umweg über John-Foster-Dallas-Allee und Willi-Brandt-Straße.

 

Am Ufer des Landwehrkanals

 

Zuvor kehrten wir aber im Biergarten ‚Weltwirtschaft‘ am Haus der Kulturen ein, wo wir uns unter Schirmen am Ufer der Spree Kaffee, Kuchen und Radler schmecken ließen. Dabei passierten von rechts und links Ausflugsschiffe, geentert von um die Wette singenden Fußballfans des VfB Stuttgart und von Arminia Bielefeld, die zum abendlichen Pokalfinale im Olympiastadion angereist waren.

 

Haus der Kulturen der Welt, früher Kongresshalle oder ‚Schwangere Auster‘

 

Die von mir in Berlin-Mitte leicht veränderte Routenführung ließ uns einen Blick auf den Nikolaiplatz mit gleichnamiger Kirche und seinen pastellfarbenen Handelshäusern aus dem Mittelalter werfen. In der Ferne konnte das Monument vom ‚Heiligen Georg, dem Drachentöter‘, erkannt werden.

Wir ließen die Oberbaumbrücke, den Treptower Park und den Plänterwald hinter uns und überquerten nach kurzer Wartezeit mit der Fähre F11 die Spree von Baumschulenweg nach Wilhelmstrand in Oberschöneweide.

 

Oberbaumbrücke – Foto Angelika Bogler

 

In einem weiten Bogen umfuhren wir die gesperrte, weil vom Einsturz bedrohte Brücke im Bereich An der Wuhlheide – Treskowallee – Edisonstraße, um dann unsere Fahrt in der herrlichen Wuhlheide auf dem gut asphaltierten Eichgestell fortzusetzen. Uns begegneten auf dem Weg als Highlights u.a. die Parkeisenbahn, die Parkbühne Wuhlheide und der ‚Große Kugelbrunnen‘ vor dem FEZ Berlin.

Über den Volkspark Köpenick erreichten wir auf dem Müggelschlösschenweg den Biergarten ‚Rübezahl‘ am wunderschönen Müggelseeufer. Hier verabschiedeten sich einige Teilnehmer in Richtung ihres Zuhauses, während die übrigen Radler mit mir einkehrten.

 

Phantastische Architektur

 

Bedauerlicherweise kamen wir übereinstimmend zu dem Schluss, dass trotz der traumhaften Lage am See als Ausflugsgaststätte die Preise hier extrem überzogen sind. Deshalb werde ich auch bei einer neuerlichen Routenplanung eine andere Lokalität zur Einkehr ins Auge fassen.

Schließlich machten sich die übriggeblieben ‚vier Aufrechten‘ zum Ziel in Erkner auf, wobei sich Angelika und Güni am Neuhelgoländer Weg verabschiedeten. Wir passierten die wunderschöne Müggelspreeniederung und fuhren dann über die Russenbrücke hinüber zum Hessenwinkel. Parallel zum Dämeritzsee hatten wir dann gegen 18:30 Uhr den Bahnhof in Erkner erreicht, nicht ohne zuvor noch akustische Zeugen des Musikfestivals ‚An der frischen Luft‘ im Strandbad von Erkner zu werden.

 

Der „Große Kugelbrunnen“ vor dem FEZ Berlin

 

Diese Tour mit ihren abwechselnden überwiegend naturnahen, aber auch urbanen Räumen hat einfach ihren ganz besonderen Reiz und macht anschaulich das alte und neue Berlin erlebbar.

Weitere Impressionen finden sich in der Aufzeichnung der Tour bei komoot: https://www.komoot.com/de-de/tour/2267871968

Bernd F. Bernhard
Zertifizierter DWV-Wanderführer®
Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer (BANU)
Spezialisiert auf Mehrtages-, Nacht- und Radwanderungen