Viel wärmer hätte es nicht werden können. Und dennoch, auf verwunschenen Pfaden durch Bad Belzig und – fast – immer auf schattigen Wegen ging es dem Paradies entgegen. Begleitet von vielen Bächen, die den Fläming entwässern und häufig auch gar nicht so sicher auszumachen sind. Der Lütter Bach versiegt schon kurz nach seinem Quell im Untergrund, um zwischenzeitlich mal wieder einige Meter zu Tage zu treten. Erst hinter dem Ort erscheint er erneut, um dann gleich in den Hellbach zu münden und der Plane zuzustreben. Am Galgenberg wurde einst der Schäfer von den ansässigen Bauern gehängt. Sein Hund, der Tag und Nacht heulend bei der Leiche seines Herrn verbracht hatte, wurde gleich dazu gehangen. Da aber das Hängen des unschuldigen Hundes damals als schweres Vergehen galt, wurden die Lütter Bauern des Hängens wegen – des Hundes und nicht des Bauern – zur Verantwortung gezogen und ins Verlies gesteckt.

 

Kornblumen am Feldrand

 

Und die Hexenbuche – ja, das trug sich wie folgt zu: Weit oben im kalten Norden lebte ein kleiner Troll mit großen Ohren, großer Nase und großen Füssen und froh gar jämmerlich. Und so machte er sich auf Wanderschaft und gelangte in den Fläming mit Quellen, Bächen, Sonne und schönen Bäumen. Hier gefiel es dem Troll und er sagte: „Das ist ja schön wie im Paradies“. Ganz in der Nähe fand er eine kleine Buche, die schluchzend ihr Weh klagte. Da versprach der Troll er würde sein Lager unter ihrer Wurzel einrichten und sie allzeit mit paradiesischer Kraft versorgen. Leider kam auch der Troll in seine Jahre und so verlor auch die Buche ihre Kraft, viel im Jahre 2022 trocken und stürzte in die Tiefe.

 

Die ehemalige Hexenbuche

 

Bei nun schon fast tropischen 28 Grad im Paradies angekommen, konnten wir uns bei Eis und Fassbrause noch ein wenig erholen, bis der Bus uns wieder nach Bad Belzig zurückbrachte.

 

Dippmannsdorf – Kirche

 

Steffen Hercher
Zertifizierter DWV-Wanderführer®
Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer (BANU)